Stuttgart-Ost gegen S21
 
Auch wenn das Wetter erst ab 18.00 mitgespielt hat, war´s eine schöne Sache.
Und ... die Freunde des Kopfbahnhofs lassen sich durch Regen und Wind wirklich nicht beeindrucken.

Auf Bildchen klicken, dann werden sie GROß
Und noch ein kurzer Video-Ausschnitt mit Dacia Bridges
 
In einem Kommentar der Stuttgarter Nachrichten versucht ein gewisser Journalist Hamann, den Negativ-Schlagzeilen um die Deutsche Bahn, entgegenzuwirken. Er tut dies mit einem offenen Angriff gegen den Verkehrsminister Hermann. Die Dreistigkeit der Faktenverdreherei ist abenteuerlich.

Meine Gedanken dazu:

Herr Hamann sollte noch einmal den genauen Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften lesen. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang der Punkt A. Dieser befaßt sich mit dem Prüfungsauftrag, der im Rahmen der Schlichtung an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften erging.

Gegenstand der Prüfung
Geprüft wurde alleine die Plausibilität auf Basis der von der DB bereitgestelleten Zahlen. Insofern gibt das Gutachten keinerlei Auskunft über die Korrektheit der Ausgangswerte, sondern lediglich über die Korrektheit der durchgeführten Berechnungen. Eine technische Prüfung fand nicht statt.

Bewußte Fehlinformation?
Da ich davon ausgehe, dass Herr Hamann sehr wohl über diese Restriktionen informiert ist, muss ich desweiteren davon ausgehen, dass er diese Umstände bewusst und in täuschender Absicht unterschlägt.

Geschrieben nach dem Motto: Am Ende bleibt davon was hängen
Sicher machen sich nur die wenigsten Leser die Mühe, den Prüfbericht nochmal genauer zu lesen. Und genau das scheint das Kalkül des Herrn Hamann zu sein.

Journalismus nach Murdoch-Art
So bleibt substanzlose Faktenverdreherei, vielleicht in der Absicht den Negativ-Schlagzeilen z. B. hier 
http://www.fr-online.de/politik/meinung/die-stuttgart-luege/-/1472602/8675922/-/
publizistisch entgegenzutreten. Das funktioniert so lange, wie die Öffentlichkeit sich nicht selbst informiert, recherchiert und vernetzt.
Weil sich aber immer mehr Menschen abseits der Tageszeitungen informieren, dürfte die Strategie des Herrn Hamann eine Strategie der Vergangenheit sein.

Keine Lügen mehr!
Mit zornigem Gruß an die Redaktion,
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Mein Leserkommentar zum Artikel Stuttgart 21: Ein Tiefschlag in der StN vom 14.07.2011

Ein Traum:

Bahnchef Grube entdeckt den ehrbaren Kaufmann in sich. Er gibt offen zu, dass die von Ihm selbst formulierte Kostengrenze von 4,5 Mrd Euro auf keinen Fall eingehalten werden kann. Die späte Einsicht erkärt er mit dem ungeheuren politischen Druck seitens der früheren Landesregierung, der Stadt Stuttgart, des Bundes und des einst angedachten Börsengangs der Bahn. Er entschuldigt sich und gibt an, dass er nicht weiter mit diesen Lügen leben möchte. Schließlich gäbe es ein Leben abseits von Stuttgart 21 und das wolle er nun reinen Gewissens genießen.

Die Bahn gibt das Projekt Stuttgart 21 auf und kümmert sich fortan um die wirklich drängenden Probleme. Den anwohnerfreundlichen Ausbau der Rheintalstrecke, den Ausbau und die Sanierung vernachlässigter Strecken in der Breite, die Wartung der Klimaanlagen in allen Zügen und genügend Personal, das auch im Winter einen störungsfreien Bahnverkehr garantiert.

Die Deutsche Bahn erlebt in der Folge einen nie erlebten Sympathieschub. In allen Umfragen wird die Kundenorientierung und der überragende Service der Bahn gelobt. Immer mehr Menschen profitieren von den bestens vernetzten Verbindungen und fahren immer öfter mit der Bahn statt dem Auto. Es ist ja so viel bequemer und außerdem ist man schneller, steht nicht im Stau.

Ja, so könnte es doch aussehen. Wie gesagt ein Traum, aber vielleicht wird er doch noch wahr.
 
Nach der Veröffentlichtung eines Berichts die Stuttgarter Zeitung , wie im Jahr 2003 das Land Baden-Württemberg und die Deutsche Bahn Informationen zu Kostensteigerungen der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm der Öfffentlichkeit und dem Deutschen Bundestag vorenthielten, schrieb ich dem damaligen Verkehrsminister Ulrich Müller (bekannt auch als CDU-Obmann im Untersuchungsausschuss zum "schwarzen Donnerstag" 30.09.) eine Mail, in der ich einige Fragen zu den Vorgängen stellte.
Wenig überraschend, ging Herr Müller darauf nicht ein und verwies stattdessen auf den jetzigen Verkehrsminister Winfried Hermann.

Zuerst noch mal kurz zum Inhalt des Artikels:
Picture
StZ vom 05.07.2011
Berichtet wird von einem Treffen zwischen dem heutigen DB-Konzernbevollmächtigten für Baden-Württemberg -- Eckart Fricke -- und Vertretern des Verkehrsministeriums. Die sich abzeichnende Kostensteigerung von beinahe 100% (von 1,35 Mrd. € auf 2,6 Mrd. €) sollte der Öffentlichkeit und vor dem Bundestag nicht kommuniziert werden um eine "unzeitgemäße Diskussion" zu vermeiden. Schließlich wäre das gesamte Projekt 

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.neubaustrecke-wendlingen-ulm-bahn-enthielt-bundestag-mehrkosten-vor-page1.b7293fb2-23ae-4f31-b999-b95c7d9e6591.html



Meine Mail und die Antwort darauf:

Guten Tag Herr Müller,

ich nehme Bezug auf den Bericht der StZ "...Bahn enthielt Bundestag
Mehrkosten vor" vom 05.07.2011. Darin wird berichtet, es habe am 04. Juni
2003 ein Treffen, zwischen u.a. Hern Fricke und Vertretern des damals von
Ihnen geführten Verkehrsministerium, stattgefunden.

Dazu habe ich einige Fragen:

1. Waren Sie bei diesem Treffen persönlich zugegen?

2. Wenn nicht, inwiefern wurden Sie über den Inhalt des Treffens informiert?

3. Bestreiten Sie, nach diesem Treffen davon Kenntnis gehabt zu haben, dass
die Bahn zu jener Zeit bereits Kosten von ca. 2,6 Mrd Euro, statt der
öffentlich kommunizierten 1,3 Mrd. Euro, für die NBS kalkulierte?

4. Falls Sie dies nicht bestreiten können, würden Sie zugeben, im
Zusammenhang mit den beschriebenen Ereignissen, die Öffentlichkeit belogen
zu haben?

5. Falls Sie Punkt 3 bestreiten, würden Sie anerkennen, dass Ihnen dennoch
eine gewisse Unredlichkeit unterstellt werden kann?

6. und zu guter letzt: Sehen Sie Auswirkungen dieser Vorgänge auf die immer
wieder seitens der Projektbefürworter proklamierte demokratische
Legitimation des Projektkomplexes S21 / NBS?



Ich freue mich auf eine fundierte und ehrliche Antwort ihrerseits ....
Ihr Bausch

Die Antwort:

Sehr geehrter Herr Bausch,


Verkehrsminister Hermann verfügt im Unterschied zu mir über alle Akten zu
den von Ihnen gestellten Fragen. Er hat auch angekündigt, sich mit der
Haltung der früheren Landesregierungen zu befassen. Insofern sehe ich weder
Möglichkeit, noch Notwendigkeit, Ihre Fragen zu beantworten.
Aus dem Gedächtnis sicher ausschließen kann ich jedenfalls, an der
Besprechung v. 04. Juni 2003 teilgenommen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Müller
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Abgeordnetenbüro Minister a.D.
Ulrich Müller MdL